Manche mögen’s heiß: Der Trend geht zu mediterranen Gewächsen und zum Präriegarten
31.05.2023
Trockene Sommer, Hitzewellen oder Starkregen, Stürme und milde Winter: Um Wetterextremen zu begegnen, können auch Hobbygärtner etwas tun. Der Trend geht laut Bundesverband Garten-, Landschafts- und Sportplatzbau (BGL) zu Pflanzen aus dem Mittelmeerraum und zum Präriegarten mit Gräsern und Blütenstauden.„Die Sommer werden heißer, die Niederschläge sind nicht mehr so gleichmäßig verteilt. Wir brauchen deshalb Pflanzen, die auch mit Trockenperioden gut auskommen“, sagt Wolfgang Groß, Umweltreferent beim BGL, und spricht vom „hitzetoleranten Garten“. Dafür seien Lavendel, Rosen oder winterfeste Palmen gut geeignet. Auch gibt es viele Stauden wie Königskerze, Sonnenhut, Fetthenne, Mauerpfeffer, Mädchenauge oder Edeldisteln und Sukkulenten, die mit Sonne gut zurechtkommen. Wer seinen Balkon bepflanzen möchte, kann zu Geranie, Petunie, Husarenknopf oder Mittagsblume greifen. Zierrasenflächen und bestimmte Baumarten wie Eschen, Birken oder Zedern haben hingegen einen besonders hohen Wasserbedarf.
Sinnvoll ist es, den Garten nach und nach umzugestalten oder beim völlig neuen Anlegen eines Gartens verstärkt auf Gehölze, Büsche und Blumen zu achten, die mit den jetzigen und künftigen Veränderungen gut zurechtkommen. Regenwasser an niederschlagsreichen Tagen für trockene Zeiten in mehreren Regentonnen zu sammeln, ist natürlich immer eine gute Idee.
„Das Nonplusultra ist die richtige Pflanze am richtigen Ort“, so Groß. Die Pflanzen müssten den lokalen Bedingungen gut angepasst sein. Denn auch im Garten ist Licht und Schatten, humoser, lehmiger oder sandiger Boden. Und auch innerhalb Deutschlands gibt es trotz des Klimawandels immer noch große Unterschiede. So sind fürs Rheinland sogar Olivenbäume oder bestimmte Palmenneuzüchtungen geeignet, für die Alpengegend hingegen nach wie vor Zwergsträucher wie die Latschenkiefer, Hauswurze oder typische Steingartenpflanzen angesagt.
Trotzdem: Mit den wärmeren Wintern gedeihen zunehmend mediterrane Gewächse – sogar Feigen-, Kaki- oder Zitronenbäume. Ein weiterer Tipp ist der anspruchslose und pflegeleichte Präriegarten mit Gräsern und Blütenstauden, die kaum Wasser benötigen. Zur Erklärung: Die nordamerikanische Prärie besteht zu etwa 90 Prozent aus Gräsern und zu zehn Prozent aus Blütenstauden. Im eigenen Garten kann das Verhältnis von Gräsern und Blüten je nach Geschmack variieren.
Quelle: VdK Zeitung, April 2023
Autorin: Petra J. Huschke/Sozialverband VdK