Jochen Himpele wurde die Staufermedaille verliehen
24.09.2021
Eine besondere Auszeichnung des Landes Baden-Württemberg – Landrat Hanno Hurth gratuliert im Namen des Ministerpräsidenten.Am Dienstag dieser Woche bekam der langjährige Denzlinger Gemeinderat und Vorsitzende der Denzlinger Arbeiterwohlfahrt, Jochen Himpele, im Beisein mehrerer Persönlichkeiten des Öffentlichen Lebens im Großen Sitzungssaal des Landratsamtes Emmendingen die Staufermedaille verliehen. Landrat Hanno Hurth gratulierte dem Geehrten im Namen des Ministerpräsidenten und übereichte zugleich Himpeles Frau Maria ein Blumengebinde als Dank für die vielfältige Unterstützung. Ehrende Grußworte sprachen auch Bürgermeister Markus Hollemann und der frühere Freiburger Sozialbürgermeister, Hansjörg Seeh, als Ehren-Bezirksvorsitzender der Arbeiterwohlfahrt.
Landrat Hanno Hurth hieß die geladenen Gäste im Landratsamt willkommen und wies eingangs auf die Bedeutung der seit 1977 vom Land Baden-Württemberg verliehenen Staufermedaille hin. Sie sei eine besondere Auszeichnung, die als besonderer Dank und als Anerkennung für die Verdienste um das Land Baden-Württemberg vom Ministerpräsidentenpersönlich verliehen wird. Stellvertretend sprach also der Landrat Dank an Jochen Himpele aus, der stets mehr getan habe als nur seine Pflicht. „Jochen Himpele hat sich um das Wohl der Allgemeinheit verdient gemacht durch sein soziales, sein gesellschaftliches und sein politisches Engagement“, unterstrich Hanno Hurth.#
Der Landrat skizzierte kurz Himpeles persönlichen und beruflichen Lebensweg. 1940 in Freiburg geboren, absolvierte nach seiner Schulzeit zunächst eine kaufmännische Lehre, ehe er in Freiburg ein Studium mit Abschluss als Diplom-Sozialarbeiter anschloss und viele Jahre beim Freiburger Stadtjugendamt unter Sozialbürgermeister Hansjörg Seeh sozialen Dienst tat. Von 1991 bis zu seinem Ruhestand im Jahre 2002 war der Geehrte beim Aufbau Ost unter anderem als Kämmerer der Gemeinde Arnsdorf in Sachsen tätig.
„Gesicht der Denzlinger AWO“
„Jochen Himpele, das Gesicht der Denzlinger AWO“, zitierte der Landrat aus einer Schrift über das Engagement von Jochen Himpele für die Denzlinger AWO, deren Aufbau und Struktur maßgeblich von ihm geprägt wurde. Hanno Hurth wies auf die grundlegende Neuorganisation der Denzlinger AWO hin, zum Beispiel auf den bis heute bearbeiteten Feldern „Schülerbetreuung mit Mittagstisch“, „Hort an der Schule“, „Hausaufgabenhilfe“, individuelle Lernbegleitung und Förderung von Kindern. Als besonderen Höhepunkt erwähnte Hurth das Jahr 1991, als der von der AWO betriebene Hort an der Schule offiziell anerkannt wurde. Weitere soziale Dienstleistungsangebote folgten, nämlich der heutige Hort an der Schule mit mehreren Gruppen, flexible Nachmittagsbetreuung, Essen auf Rädern, die AWO-Schulmensa und die individuelle Lernbegleitung. Ganz wesentlich sei dieser Erfolg verbunden mit dem Neubau der Schulmensa im Bildungszentrum Denzlingen und dem Bau des Hortes an der Schule. All diese sozialen Aktivitäten der AWO seien ganz wesentlich auf das Engagement und den jahrzehntelangen ehrenamtlichen Einsatz von Jochen Himpele zurückzuführen.
Zusätzlich zu dieser ehrenamtlichen Tätigkeit im sozialen Bereich hat sich Jochen Himpele auch kommunalpolitisch engagiert. Von 1985 bis 1991 und von 2009 bis 2019 war er Gemeinderat, davon fünf Jahre Stellvertretender Bürgermeister. Seine Schwerpunkte waren stets Finanzen, Bildung und vor allem soziale Fragen. Jochen Himpele habe sich „mit einem enormen zeitlichen Einsatz in die Kommunalpolitik eingebracht und sich mit Engagement und Herzblut für die Interessen der Bürgerinnen und Bürger der Gemeinde eingesetzt“, betonte Landrat Hurth. Besonders hervorzuheben sei schließlich seine Mitarbeit im Freundeskreis Asyl, in dem er sich seit 2015 engagierte, besonders in der „Gesundheitsgruppe“, deren Mitglieder sich um die ärztliche Versorgung der Flüchtlinge kümmern. Nicht zuletzt habe er immer wieder Flüchtlinge als Helfer für die Schülermensa gewonnen.
„Beindruckende Lebensleistung“
„Eine beindruckende berufliche Lebensleistung, ein nicht minder erstaunliches ehrenamtliches Engagement für vielfältige gesellschaftliche Belange“: Dies seien die Gründe, die Ministerpräsident Kretschmann bewogen hätten, Jochen Himpele die Staufermedaille des Landes Baden-Württemberg zu verleihen. Landrat Hanno Hurth schlosss seine Laudatio wörtlich wie folgt: „Mit Ihrem Wirken und mit Ihrer lebensbejahenden offenen Art sind Sie Vorbild gerade auch für jüngere Menschen. Wir alle sind Ihnen zu Dank verpflichtet.“
Mit der Auszeichnung verband der Landrat den Dank des Kreistages und des gesamten Landkreises. Für den Landkreis und das Land sei es gut, dass es Menschen wie Jochen Himpele gebe, die mit gutem Beispiel vorangehen und ihr Wissen und Können nicht nur im beruflichen Bereich, sondern auch gezielt im Rahmen ihres ehrenamtlichen Engagements einbringen.
Diesem Dank schloss sich auch Bürgermeister Markus Hollemann an, der es als besondere Ehre auch für die Gemeinde bezeichnete, dass „unser Denzlinger Bürger mit der Staufermedaille ausgezeichnet“ werde, eine der höchsten Auszeichnungen, die das Land zu vergeben habe. Auch die Gemeinde Denzlingen habe Himpeles Engagement bereits gebührend gewürdigt, indem sie ihm im Jahr 2012 den ehrenvollen „Bürgerpreis“ verliehen habe.
„Was die Menschen benötigen“
Zuletzt ergriff auch noch Hansjörg Seeh als Vertreter der AWO das Wort. Er sei Jochen Himpele über Jahrzehnte in vielen Beziehungen immer wieder begegnet. Man dürfe in Baden-Württemberg stolz sein über so viele Menschen, die sich ehrenamtlich engagieren. Mit Himpeles Hilfe beim Aufbau Ost sei er als erfahrener Mann der Sozialarbeit nicht nach Arnsdorf gegangen, „um den Menschen dort zu sagen, wie es geht, sondern um zu hören, was die Menschen benötigen.“ Für die AWO sei es ein besonderer Glücksfall, dass sich Jochen Himpele und seine Frau Maria in so vielfältiger Weise bei der AWO engagierten.
Abschließend bedankte sich der Geehrte sichtlich gerührt für die hohe Auszeichnung und Würdigung seiner Arbeit. Er würde heute jedoch nicht hier stehen, wenn ihn nicht viele Engagierte in seiner Arbeit unterstützt und partnerschaftlich ergänzt hätten. So dankte Himpele allen anwesenden Besuchern, allen voran seiner Frau Maria, die oft auf ihn habe verzichten müssen. Ihr gebühre an diesem Tag sein besonderer Dank.
Bericht: Helmut Gall, Von Haus zu Haus
Fotos: Gemeinde Denzlingen