38. Südbadischer Fußballverbandstag
09.09.2019
Thomas Schmidt bleibt vier weitere Jahre Präsident des Südbadischen Fußballverbandes (SBFV). Der 66-Jährige wurde beim 38. ordentlichen Verbandstag des SBFV am Samstag, 27. Juli, im Kultur- und Bürgerhaus Denzlingen von den 212 Stimmberechtigten einstimmig wiedergewählt. Matthias Löffler ist als Schatzmeister neu im Präsidium.„Ich danke Ihnen sehr herzlich für Ihr Vertrauen und möchte mit Ihnen gemeinsam für eine weiterhin gute Entwicklung des Fußballs in Südbaden arbeiten. Vereine und Verband im Zusammenspiel als Team, nur so können wir die vor uns liegenden Herausforderungen meistern.“, sagte Thomas Schmidt (Sölden). Ebenfalls wiedergewählt wurden die Präsidiumsmitglieder Dr. Reinhold Brandt (Erster Vizepräsident; Radolfzell) und Dr. Christian Dusch (Vizepräsident & Vors. Verbandsspielausschuss; Rheinau). Erstmals nach seiner Zuwahl durch den Vorstand wurde Vizepräsident Peter Cleiß (Oberkirch) vom Verbandstag gewählt. Neu im Präsidium ist Matthias Löffler (St. Peter), der für Norbert Schlageter (Tunsel) zum Schatzmeister gewählt wurde.
Veränderungen gibt es neben dem Präsidium auch im Verbandsvorstand. Neben Norbert Schlageter traten auch Gerhard Berger (Kappelrodeck) und Bruno Sahner (Maulburg) nicht mehr zur Wahl an. Für Gerhard Berger wurde Max Rauwolf (Mannheim) zum Vorsitzenden des Verbandsrechtsausschusses gewählt. Den Vorsitz des Verbandsausschusses für Freizeit- & Breitensport hat Jan Elert (Münstertal) von Bruno Sahner übernommen. Die weiteren Ausschussvorsitzenden Ute Wilkesmann (VA Frauen- & Mädchenfußball; Überlingen), Peter Schmid (VA Ehrenamt & soziale Aufgaben; Villingen-Schwenningen) und Norbert Hartmann (VA Bildung & Qualifizierung; Baden-Baden) wurden in ihren Ämtern wiedergewählt. Bereits auf dem Verbandsjugendtag war Franco Moscaritolo (Vörstetten) zum Verbandsjugendwart gewählt worden. Ralf Brombacher (Kandern) wurde von der Versammlung der Bezirksschiedsrichter-ausschüsse im Vorfeld zum Vorsitzenden des Verbandsschiedsrichterausschusses gewählt. Beide wurden vom Verbandstag in ihren Ämtern bestätigt. Die Delegierten folgten hier den Vorschlägen
mit jeweils einstimmig. Im Verbandsvorstand sitzt außerdem Geschäftsführer Siegbert Lipps.
In seinem Bericht zum Verbandstag machte Thomas Schmidt deutlich, dass die Herausforderungen für die Vereine und den Verband immer vielfältiger werden und sich die Aufgaben stetig und mit steigender Geschwindigkeit wandeln.
Eine Herausforderung sieht Schmidt auch bei der Unterstützung der unzähligen Ehrenamtlichen in den Vereinen und im Verband: „Unser oberstes Ziel bleibt weiter der Ausbau und die Entwicklung von Ausbildungs- und Qualifizierungsmaßnahmen, um das Ehrenamt noch mehr zu unterstützen, damit die Arbeit im Verein einfacher wird.“ Damit verbunden sollen auch die Kommunikationsmaßnahmen mit den Vereinen im Rahmen des Mastersplans weiter fortgeführt und intensiviert werden. Schmidt appellierte an die Delegierte gerade im Kinderund Jugendfußball aufgeschlossen für Neuerungen zu sein, um auch weiterhin Kinder und Jugendliche für den Fußballsport zu begeistern und so den Fortbestand der Vereine zu sicher. Auch im Bereich der Schiedsrichter werde man neue Wege in der Ausbildung und Förderung gerade junger Schiedsrichter gehen und das bereits erprobte Patensystem weiter ausbauen. Mit klaren Worten machte Schmidt zum Abschluss seiner Ausführungen deutlich, dass der SBFV jegliche Form von Antisemitismus, Rassismus und Diskriminierung ablehnt und verurteilt.
Umfangreiche Änderungen der Satzung & Ordnungen
Neben der Entlastung des Vorstands und der Neuwahlen wurde vom Verbandstag auch über zahlreiche Änderungen der Satzung und Ordnungen abgestimmt.
So wurde die Einrichtung einer Kontrollstelle, die die Einhaltung der Satzung, Ordnungen und Ausführungsbestimmungen überwachen und bei Verstößen eine Voruntersuchung einleiten soll, soweit nicht bereits ein Schiedsrichterbericht vorliegt, beschlossen. Die Kontrollstelle wird auch als zentrale Anlaufstelle für die Meldung von Gewalt-, Diskriminierungs- und Extremismusvorfällen fungieren.
Darüber hinaus wurde die Umstellung auf den digitalen Spielerpass und damit einhergehend zahlreiche Änderungen der Spielordnung beschlossen. Damit werden ab sofort keine Papierpässe mehr gedruckt.
Aufgrund umfassender Änderungen wurde außerdem eine Neufassung der Schiedsrichterordnung verabschiedet. Neben diesen Änderungen wurde auch die Wahlperiode von drei auf vier Jahre verlängert. Der nächste Verbandstag findet demnach im Jahr 2023 statt, die Ortswahl wurde dem Verbandsvorstand übertragen.
Die vorgeschlagenen Haushaltspläne für die kommenden Jahre wurden ebenfalls vom Verbandstag einstimmig genehmigt. Damit verbunden war auch die breite Mehrheiten des von der AG Finanzen unter Beteiligung von je sechs Vereins- und Verbandsvertretern, vorgeschlagenen Finanzierungskonzepts für den Verband. Neben der zeitgemäßen Überarbeitung der spielklassenbezogenen Verbandsbeitragsstruktur, die eine ligaabhängige Erhöhung sowie eine Neueinstufung der zweiten Mannschaften vorsieht, wurden auch die Strafen für Nichtantritte von Mannschaften zu einem vom Verband angesetzten Spiel angehoben, um die Wichtigkeit eines geordneten Spielbetriebs hervorzuheben.
Ein sportpolitisches Signal sendete der Verbandstag mit dem Beschluss, die Gebühren für die erstmalige Spielerlaubnis im Jugendbereich abzuschaffen. Dadurch sollen künftig keine finanziellen Barrieren im Wege stehen, wenn Kinder im Verein Fußballspielen möchten. Die hierbei wegfallenden Einnahmen werden durch eine Erhöhung der Wechselgebühren im Aktivbereich sowie bei den Vorgängen der Vertragsspieler ausgeglichen.
Zahlreiche Gäste beim Verbandstag
Zu den Gästen des SBFV-Verbandstages, der nach Beschluss nun alle vier, statt bisher drei, Jahre stattfindet, gehörten unter anderem Dr. Rainer Koch, 1. Vizepräsident und Interimspräsident des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), Gundolf Fleischer (Präsident des Badischen Sportbundes Freiburg), sowie der Bürgermeister der Gemeinde Denzlingen Markus Hollemann. Sie richteten Grußworte an die Delegierten. Dr. Rainer Koch betonte dabei, dass der deutsche Fußball insgesamt eine „Frischzellenkur“ benötige. „Spätestens 2024, wenn Fußball-Europa zur Europameisterschaft in Deutschland zu Gast ist, wollen wir wieder quicklebendig sein“, sagte Koch. „Es ist aber gleichzeitig auch an der Zeit, wieder ganz deutlich zu machen, dass die rund 25.000 Amateurvereine, die wir in
Deutschland haben, das Fundament unseres Fußballs bilden“, so Koch weiter. „Ohne den Amateurfußball würde es keinen Spitzenfußball geben. Allerdings benötigen umgekehrt die Amateure die Strahlkraft des Profibereichs.“
Weitere Gäste waren Matthias Schöck (Präsident Württembergischer Fußballverband), Rüdiger Heiß (Vizepräsident Badischer Fußballverband), André Hahn (Elsässischer Fußballverband), Frank Thumm (Hauptgeschäftsführer Württembergischer Fußballverband), Sabine Wölfle (Landtagsabgeordnete), Christian Reinschmidt (Leiter Südbadische Sportschule Steinbach) sowie die SBFV-Ehrenmitglieder Gerhard Huber, Karl-Dieter Rückgauer und Alfred Peter.
Sechs neue Ehrenmitglieder
Unter großem Beifall wurde beim SBFV-Verbandstag sechs langjährigen Vorstandsmitgliedern im Rahmen ihrer Verabschiedung eine ganz besondere Ehre zuteil. Norbert Schlageter (36 für den SBFV tätig, davon seit 1998 als Schatzmeister im Präsidium), Manfred Schätzle (55 Jahre tätig, davon seit 1997 als Verbandsschiedsrichterobmann im Vorstand), Gerhard Berger (36 Jahre tätig, davon seit 1998 als Vorsitzender des Verbandsrechtsausschusses im Vorstand), Bruno Sahner (50 Jahre tätig, davon seit 1998 als Vorsitzender der Verbandsausschusses für Freizeit- und Breitensport im Vorstand), Manfred Müller (31 Jahre tätig, davon von 2006-2017 als Bezirksvorsitzender Offenburg im Vorstand) und Dieter Klein (21 Jahre tätig, davon von 2006-2019 als Bezirksvorsitzender Baden-Baden im Vorstand) wurden zu Ehrenmitgliedern gewählt. Vizepräsident Dr. Christian Dusch lobte in seinen Laudationen ihr außergewöhnliches Engagement im Ehrenamt für Vereine und Verband.
Die Ehrennadel des Verbandes wurde Norbert Hartmann verliehen. Die SBFV-Ehrennadel in Silber erhielt Ute Wilkesmann.
Text und Bild: Südbadischer Fußballverband